Manchmal muss man sich einfach was trauen und gucken, was passiert.
Absätze zum Beispiel. 9cm. Kann funktionieren, muss aber nicht. Ich hab mich aus Gründen dafür entschieden, lieber auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben als auf Absätzen.
Da bin ich feige.
Feige und vernünftig.
Ich bin ja auch schon keine 18 mehr. ((und keine 28 (und…ach, lassen wir das!))
Dann gibt es die Fälle, in denen man ein kalkuliertes Risiko eingeht.
Ein grauer, Wolkenverhangener Himmel zum Beispiel hält mich nicht vom Rausgehen ab.
Es MUSS ja nicht regnen, und wenn doch, hab‘ ich ja vorher gewusst, dass das passieren kann.
Es gibt auch die Fälle, die von jeher zum Scheitern verurteilt sind. Anrufe bei der Hotline des Telefonanbieters zum Beispiel. War schon länger nicht nötig. Puha, nochmal Glück gehabt.
Aber ich wollte ja unbedingt mehr. Ich dummes, dummes Schaf, ich.
Eine Blog-Seite sollte es sein. Und Twitter! Und Facebook! Was kostet die Welt!
Gedacht, getan. Langer, schmerzhafter Prozess. Ich hab mich tapfer durch Anleitungen geklickt, Plug-ins installiert, meine bessere Hälfte mit Fragen um den Verstand gebracht, der normale Wahnsinn also.
Ich wollte nur nochmal kontrollieren, ob alles da steht, wo es stehen soll, da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen! Ich hatte sie übersehen!
Die Korrektur meiner Auto-Korrektur!
Auto-Korrektur funktioniert so:
Sie will mir helfen! Die Gute! Einfach so! Mich unterstützen! Schreibfehler korrigieren, bevor sie zu ende getippt sind.
Das ist ungefähr genauso hilfreich, wie hilfsbereite Mitmenschen, die ungefragt den an der Ampel stehenden Rollstuhlfahrer anschieben!
Ungefähr so sexy wie eine Mutter, die ihrem Kind auch noch im Erwachsenenalter die Mundwinkel mit einem Daumen voll Spucke sauber wischt. In der Öffentlichkeit! Automatisch eben!
Auto-Korrektur hat eine Empathie eines Bulldozers!
Sie ist eine Frau Rottenmeier, die Klara nicht zu Heidi lässt!
Für die jüngeren Leser: Ein Sheldon, der auf seinen Sitzplatz auf dem Sofa besteht!
Pedantisch bis in den kleinen Zeh!
Ich mag es eigentlich lieber Retro. So ein inneres Rechtschreibprogramm, das aus Ge- und Verlerntem besteht.
Und was nicht falsch genug aussieht, kommt in die Schublade „dichterische Freiheit“.
Meine eigene Rechtschreibung läuft seit meinem Schulantritt recht stabil! Nur wenige Abstürze. Pubertät und so.
Never change a running System!
Ich brauche nicht nach Santiago pilgern, um mich selbst kennenzulernen. Ich habe mich auf eine sehr ehrliche, private Weise kennenlernen dürfen, die, wenn es nach mir ginge, nicht unbedingt nötig gewesen wäre.
Ich gebe zu: Ich habe/hatte die Autokorrektur aktiviert.
Das permanent wiederholte Eintippen eines Satzes, ach, was sag‘ ich, eines Wortes gleicht einer Meditation mit katharsischem Ausmaß!
Paradigmen-Wechsel durch Autokorrektur!
Ich habe das Häkchen für die Auto-Korrektur entfernt.
Das Werk ist vollbracht.
Und ich hiess nur eine Stunde lang Frau Deichschal.